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Kronprinzessin Cecilie von Fleischmann . . . oder?

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Beim Lankes Auktionshaus wurde erst Juli 2018 (Startpreis €35000, nicht verkauft) und wieder in Juli 2019 (Startpreis €15000, nicht verkauft) das oben abgebildetes Schiff angeboten. Es handelt sich um ein Modell der "Kronprinzessin Cecilie" in der Längeversion von 154cm. Das Schiff wird durch Lankes zugeschrieben an Fleischmann.

Bis heute sind mir nicht weniger als 5 Versionen unter Auge gekommen (wovon 1 mit 2 Schornsteine) der KC in der Länge von 154cm. Bei zwei Versionen war auch noch den Vitrinekasten vorhanden, die identisch aussahen. Dieses Modell ist sicherlich seriemäßig produziert worden und angenommen werden kann, das diese Version in Komission gebaut worden ist für die Agenture der NDL.

Die alteste Verweisung als sei dieses Schiff durch Fleischmann gebaut worden sein dürfte, habe ich gefunden in dem Buch "The Art of the Tin Toy" von David Pressland aus 1976. Es gibt verschiedene Auktionen wo obenabgebildetes Modelltype angeboten wurde, fast immer mit einer Verweisung zu David Pressland's Buch. Ein genauerer Studium dieses Buch lernt jedoch, das man bei diesem Modell der KC zwar an Fleischmann als Hersteller denkt, aber mit Vorbehalt.

Im Jahr 1987, beim 100 jährigen Firmenjubileum der Gebrüder Fleischmann und folgende Jahrzehnten sind verschiedene Bücher zur Geschichte der Gebrüder Fleischmann ausgegeben worden, in denen mehr Aufmerksamkeit gegeben wurden zu den KC. Ohne Ausnahme geht es aber immer um den 213cm Version und im Einzelfall um einen 142cm Version, wobei letztgeannter deutlich aufgebaut worden ist aus Formen der 213cm Version.

Ich habe meine Bedenkungen als sei dieses Schiff ein GFN Erzeugnis. Grunde dafür habe ich herunter beschrieben.

 

Nachschrift Juli 2020:
Das Modell wurde Juli 2020 wieder Beim Lankes Auktionshaus angeboten. Der Startpreis lag bei €7000 und wurde für €5000 verkauft.

 

Bullaugen
 

Die GFN hat ihre Passagier Schiffe ab 62 cm immer mit Messing Bullauge ausgeführt, wie links abgebildet.

 

 
 

Beim 154cm Version sind die Bullaugen ziemlich unordentlich manuell angebracht worden.

Die GFN hat auch handschriftliche Bullaugen angebracht, sehen aber ziemlich genau aus und nicht so unordentlich wie auf dem Bild links.

 

Geländer

Vor 1930 wurden die Geländer aus mehrere Rundteilen zusammengefasst und am Rumpf gelötet. Die horizontale Geländestange sind aus runddraht verfasst worden. Die Deckplatte am Rand wurde nicht umgesetzt.
 
 

GFN Drahtgeländer

 

 
  GFN Drahtgeländer bei dem Cap Polonio. An der Obenseite wurde das Geländer mit ein Plattteil abgesetzt und am Geländer gelötet.
     
 

Beim 154cm Version sind die Geländer genau am Aussenrand gelötet, wobei die Deckplatte am Rand gesetzt wurde.

Die horizontale Geländestange sind aus weissblech gepresst worden. Damit sehen solche Geländer ziemlich eindimensionel aus. Bing Schiffe sind durch so eine Bauweise meist zu erkennen.

 

Davitkonstruktion

Herkömmliche Davitkonstruktionen größerer Schiffe bestanden aus schwenkbaren Kränen (Schwenkdavits), die seitlich nahe der Bordwand angebracht wurden.
 
 

Davit der KC einer 213cm Version . . .

 

 
  . . . und bei der 154cm Version . . .

 

Mitteilung von Fleischmann
 

Laut dem Firmenjubileumschrift aus 1987 lieferte Fleischmann auch Fabrikate an anderen Spielwarenherstellern. Seit Juni 1898 gab es 2 weitere Kunden: Bing und Güntermann. Laut einer alt GFN Konservator ist die 154cm Version kein Fleischmann Erzeugnis.

Ich habe auch meine Bedenkungen. Nach einem ausführlichen Studium verschiedene Bilder ist meine Gedanke, dass die 154cm Version zu weit ab steht der damaligen Fleischmann Qualität. Die 154 cm Version ist m.E. wohl ausgestellt worden bei die Agenture der NDL und verschieden Modelle sind auch durch die Zeit angepasst worden an moderne Schiffstypen wie der Bremen Klasse.

Ich schliesse nicht aus, das der Rumpf durch Fleischmann gebaut worden ist, aber dass es ein andere Hersteller war, die tatsächlich die Schiffe in der 154cm Länge gebaut hat. Anhand die aufgeführten Details denke ich eher an Bing dann an Fleischmann. Dokumente, die diese Behauptung stützen habe ich übrigens nicht.

 

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